Refugien der Wasserkunst
Diese Bildserie zeigt Verortungen bereits realisierter Skulpturen in fiktiven Landschaften und
Räumen.
Von Ökonomie und Sachzwängen befreit, funktionieren sie als eine Art von Schutzgeist neuer
Lebensweise, in einer Einsiedelei auf Bergeshöhe, oder in unzugängigen postkapitalistischen
Enklaven innerhalb der Stadt.
Teilweise haben sie reale Vorbilder -
so wird der Gefechtsturm im Wiener Augarten zum erhabenen Fluchtpunkt entrückten Wohnens
mit der Wasserskulptur „Yin Yang Maschine“- ein utopischer Ort, der dem urbanen Raum ebenso
angehört wie ihm entrückt ist, und das Einlaufbauwerk zu einem Speicher der Wiener
Wasserwerke in der Johann Staud Straße zeigt sich (hoch über der Schaltflächenarchitektur einer
verödeten Büro und Gewerbezone) als Refugium einer losen Gemeinschaft, deren Bestand durch
einen stetig Wasser speienden Bronzekopf bekräftigt wird.
Die rigorose Verwertung jeglicher Immobilien und die Kommerzialisierung öffentlichen Raums
erzeugt Sehnsucht nach den letzen städtischen Freiräumen: Es sind dies Brachen, prekäre Orte,
verwilderte oder finstere, noch nicht funktionalisierte Bauten und terrains, die dem Verschwinden
preisgegeben sind und deshalb leuchten.